Das Rennen
Die „Schlacht“ ist geschlagen und der Kärnten Ironman Austria 2009 Geschichte. Nach 12 Monaten intensiver Vorbereitung hier das Ergebnis der Mission Ironman:
Andreas: 11:31:19
Gerhard: 11:42:33
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen die uns die Daumen gedrück haben für die Unterstützung bedanken. Bilder gibt es unter der Rubrik „Bilder IRONMAN„. Anbei ein paar Videoimpressionen vom Kärnten IRONMAN Austria 2009 …
DIE TAGE DAVOR
Der Tag ist nun also gekommen – und eines ist klar: Es wird der längste (sportliche) Tag unseres Lebens!! Zur Einstimmung ein paar Impressionen vom IRONMAN Hawaii:
Am Sonnteag den 26. Juni, 1 Woche vor dem Start, beginnt die Anreise nach Kärnten. Diese Vorbereitungswoche nützen wir, um die Radstrecke genau unter die Lupe zu nehmen. Weiters gibt es vom Veranstalter aus einige wichtige Termine (Anmeldung, Schwimmtraining, etc).
>> Mittwoch, 01. Juli 2009 – noch 4 Tage bis zum Start
Hallo zusammen – wir haben gestern unser Quartier in Klagenfurt bezogen. Das Hotel Plattenwirt hat sich als perfekte Unterkunft erwiesen, denn es ist nur einen Steinwurf vom Start-/Zielgelände – sprich 100 Meter vom Wörthersee – entfernt. Alle Zelte, Fahnen und Bodenmarkierungen sind bereits vorhanden und die Aussteller bereiten sich schon auf die morgen beginnende Sport-Expo vor. Wir haben die freie Zeit genützt und sind die 90 km Radstrecke abgefahren (schlauerweise mit dem Auto – ist ja doch weit *gg*). Diese werden wir dann am Sonntag 2 x abfahren *jetztschonschwitz*. Viele gerade Teile gibt es nicht – Kurven, Auf- und Abwärtspassagen prägen diese Strecke.
Höhenprofil Radfahren (2 x 90 km)
>> Donnerstag, 02. Juli 2009 – noch 3 Tage bis zum Start
Gleich gegen 10:00 Uhr morgens begeben wir uns zur Austrian Ironman Kärnten EXPO, die sich in Sichtweite von unserem Hotel befindet, um uns zu registrieren und unsere Startunterlagen abzuholen. Um einen Überblick über den Wörthersee zu bekommen haben wir die Aussichtsplattform „Pyramidenkogel“ erklommen – per Auto und Lift 😉 Von dort aus sieht man schön die kurvenreiche Küste entlang des Südufers.
Aussichtsplattform „Pyramidenkogel“ mit Sicht auf Maria-Wörth
Zum besichtigen der Kärnter Landschaft werden wir am Sonntag nur selten kommen. Dort heißt es auf dem Airo-Lenker liegen, in die Pedale treten und natürlich viel schwitzen *gg*
Andi’s Aerolenker
>> Freitag, 03. Juli 2009 – noch 2 Tage bis zum Start
Heute haben wir unsere beiden Wechselsäche (Wechsel SWIM-BIKE und BIKE-RUN) vorbereitet und unsere „Rennmaschinen“ für ihren Einsatz vorbereitet. Dazu zählt unter anderem ds Anbringen der Startnummern auf Rad und Helm. Die Fahrräder sowie die Wechselsäcke müssen wir dann morgen Samstag in der Wechselzone abgeben.
Bike Andi / Bike Geri
>> Samstag, 04. Juli 2009 – noch 1 Tag bis zum Start oder der Aufreger des Jahres
Wie jeden Morgen seit Donnerstag findet zwischen 08:00 und 10:00 das offizielle „Einschwimmen“ statt. Dabei trainieren hunderte Teilnehmer/innen in Neoprenanzügen am Strandbad Klagenfurt im Wörthersee.
Der Aufreger des Jahres für Andi:
Am Samstag Morgen stelle ich fest, dass ich keine Luft mehr im Hinterrad habe. Naja, kann ja mal passieren. Ob’s nun unbedingt 4 Stunden vor der Radabgabe passieren muss ist natürlich fraglich aber was solls. Nach einem kurzem Check stellen wir fest, dass der Schlauch beim Ventil einerissen ist. Also habe ich schnell den Schlauch gewechselt und etwas Luft reingepumpt. Nach ca. 20 Sekunden hören wir einen lauten Knall und mir ist sofort klar: der Schlauch ist hinüber. Na bravo. Hab ich vielleicht den falschen Shlauch verwendet oder was um Himmels Willen ist da passiert. Wir müssen allerdings los um die Rennbesprechung nicht zu verpassen. Gedanklich bin ich natürlich bei meinem geplatzen Reifen. Nach der Rennbesprechung, es bleiben noch ca. 2 Stunden bis zur Radabgabe, eilen wir zurück ins Hotel um den Schlauch erneut zu tauschen. Neuer Schlauch drauf, Luft rein – alles bestens. Huhhhh, Gott sei Dank, nix passiert. Sicherheitshalbe entschliesse ich mich noch eine kleine Runde zu drehen und pumpe Vorder- und Hinterrad fertig auf. Ich ziehe meine Schuhe an, nehme mein Rad und ……
…… unglaublich aber wahr. Keine Luft, jedoch diesmal im Vorderreifen. Ich bin kurz davor meine Nerven wegzuwerfen da mir nur noch ca. eine Stunde bis zur Radabgabe bleibt. Also selbes Spiel nochmal jedoch mit dem Vorderrad. Gott sei Dank ist mir diesmal jedoch der Rifenplazer erspart geblieben. Nachdem nun also der auch der Vorderreifen repariert ist dehe ich die geplante Testrunde ohne weitere Probleme und kann das Rad pünktlich bei der Kontrolle abgeben. Na dann bleibt mir nur zu hoffen, dass meine Reifen morgen beim Wettkampf halten. Sicherheitshalber nehme ich allerdings nicht nur einen sondern gleich zwei Ersatzschläuche mit – Sicher ist Sicher!
Andi im Strandbad Klagenfurt beim Schwimmtraining
Tja, jetzt heißt es nur noch 1 x schlafen, wenn auch nur kurz (Tagwache ist um 04:00 Uhr – Start um 07:00 Uhr). Und unser Ziel lautet die Zielline (vor Mitternach) zu überqueren …
Zieleinlauf Austrian Ironman Kärnten 2009
DAS RENNEN – 05. Juli 2009
Nach ca. 6 Stunden Schlaf begann unser Tag bereits um 04:00. Die Hotels in Klagenfurt sind bereits bestens für den Ironman vorbereitet, denn es gibt an diesem Tag bereits ab 04:30 Frühstück. Danach ging es gleich zum Fahrradpark, um die Räder aufzupumpen. Ab und zu hörte man einen Schlauch explodieren – gottseidank nicht (mehr) bei uns :)) Nachdem wir unsere Neoprenanzüge vom Hotel geholt hatten wollten wir uns eigentlich noch kurz einschwimmen. Wir haben aber dir Rechnung ohne die Fans gemacht. Bis wir im Strandbad zu den Startplätzen kamen war es bereits kurz vor 07:00 Uhr, sodass ein wenig dehnen reichen musste. Kurz darauf begann bereits die „Schlacht“ mit einem bunten Feuerwerk.
Das Schwimmen verlief sehr abwechslungsreich. Von Zeit zu Zeit konnte man „relativ“ ruhig schwimmen. Ab und zu bekam man jedoch die Hand oder den Ellbogen eines Athleten ins Gesicht. Wichtig war nur – NIE aufhören zu schwimmen, denn von hinten kommen nach der Reihe die nächsten Schwimmer. Der Überlebenskampf steigerte sich dann im Lendkanal, durch den alle Athleten mussten. Jedoch war die Stimmung dort einzigartig. Tausende Fans standen entlang des 900 Meter langen Kanals, bevor es dann zum ersten Wechsel aufs Rad ging.
Andreas: 1:09:45
Gerhard: 1:16:58
Der Wechsel verlief relativ ruhig und reibungslos. Bereits entlang des Wörthersees in Richtung Faakersee konnten wir einige Plätze gut machen. Nach und nach wurde es zwar immer wärme, doch durch den Fahrtwind (Durchschnittsgeschwindigkeit > 30 km/h) war es angenehm kühl. Zum Glück blieb uns im Gegensatz zu ein paar wenigen anderen Athleten eine Reifenpanne oder sogar ein Unfall erspart. In den meisten Orten ging es laut her. Man wurde zwar angefeuert, doch der Gerucht von Gegrilltem ließ die Lust auf „richtiges“ Essen steigen 🙂 Vor allem beim Anstieg zum Faakersee, bzw auf den Rupertiberg und bei den 90 km Radwende fuhr man durch einen Tunnel voller kreischender Fans – der helle Wahnsinn. In der zweiten Runde haben wir jedoch das Tempo ein wenig herausgenommen, da wir wussten – der Marathon hat es sicherlich noch in sich.
Andreas: 5:32:42
Gerhard: 5:37:30
Nach dem Radfahren waren wir beide sehr überrascht über das gute Schwimm- und Radergebnis. Durch diese Euphorie und durch die tolle Stimmung sind wir beide unabhängig die ersten Kilometer recht schnell gelaufen. Danach haben wir aber ein etwas ruhigeres Tempo eingeschlagen. Das war auch gut so, denn wir liefen in der prallen Sonne. Alle zwei Kilometer befand sich eine Labestation mit Wasser, Energydrinks, Bananen, Wassermelonen und ganz wichtig – kalte Wasserschwämme!! Nach ca. 15 km hat Gerhard dann Andreas beim Lindwurm eingeholt, der durch die ganzen Energy-Riegel und Gels Magenprobleme bekam und sich für einige Minuten in einem Dixi Klo „ausgerastet“ hat. Nach ca. 20 km begann es dann ganz leicht zu regnen. Perfekt für Andreas, der bei kühlen Temperaturen so richtig in Fahrt kommt. Gerhard hatte bei der ersten Radrunde ein wenig zu viel Gas gegeben, sodass es beim Laufen im Oberschenkel ein immer stärker werdendes Ziehen verspürte. Bei Kilometer 27 konnte Andreas noch mal einen Angriff starten. Getragen von den Menschenmassen (insgesamt besuchten Rund 100.000 Besucher !! den Kärnten Ironman Austria) erreichten wir beide überglücklich das Ziel.
Andreas: 4:32:58
Gerhard: 4:33:02
Inklusive den zwei Wechselzeiten sind wir bei tobendem Applaus wie folgt ins Ziel beim Klagenfurter Strandbad eingelaufen:
Andreas: 11:31:19
Gerhard: 11:42:33
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen die uns die Daumen gedrück haben für die Unterstützung bedanken.
Die nächsten Ziele …
Wir machen deshalb erstmal Urlaub in der schönen Südsteiermark und werden uns bei einem 1/8 Weißwein über unsere weiteren Aktivitäten beraten 🙂
Pfiat aich Gott und bis zur nächsten Herausforderung …
Andreas & Gerhard