4. Etappe
4. Etappe
Mittwoch/Donnerstag, 14.-15.04.2004 – (76 km in 16:42 Stunden) … Der wahre Kampf hat begonnen
GRATULATION!!!!!!!!!!!!
Mail von Andreas Eckhart vom 15.04.2004, 23:08 Uhr MESZ:
Betreff: Bericht Etappe 3 + 4
„Hallo ihr lieben!
Zunaechst mal das Wichtigste: Nonstop Etappe (76km) ist geschafft. Zeit: 16:25
Etappe 3 (Duenenetappe) – 13.04.04:
Start um 09:00, die Füsse brennen als ob sie jemand mit Benzin angezündet hätte. Meine Blasen, an beiden Fussballen die sich neben dem grossen Zeh weiterziehen sind extrem schlecht zu tapen, da das Tape ansonsten an den übrigen Zehen reibt. Gut dass die heutige Etappe „nur“ 37km lang ist. Ab CP2 (ca. km 20) kommen dann die Dünen. Ach du heilige Schei… Die sind zum Teil 100 m hoch und höher. Vor uns liegen nun 12 km Dünen. Wir quälen uns durch die endlosen Dünen. Irgendwann passieren wir ein Rettungsteam das gerade einen Läufer mit einer Infusion versorgt, echt krass! Schliesslich bewältigen wir die 12 km Dünen in nicht weniger als 03:48 Stunden bei totaler Erschöpfung. Wir kommen alle körperlich ziemlich ausgepumpt zum CP3. Gamaschen sind dicht. Es sind nun noch 7km Dünen und dann noch 4 km geradeaus. Nach 08:30 Uhr erreichen wir ziemlich erschöft das Camp.
Etappe 4 (Nonstop Etappe über 76km) – 14 – 15.04.04:
Die Füsse werden von Tag zu Tag schlimmer. Die Haut der Blase ist bereits abgegangen und die beiden Füsse sehen überhaupt nicht gut aus. Ich würde unter „normalen“ Umständen nichtmal mehr Schuhe anziehen geschweige denn 76 km durch die Wüste laufen. Um 09:10 gehts dann auf die Reise. Nach ca. 1,5 km kommen, wie könnte es anders sein, schon wieder die ersten Dünen. Aber richtig schlimm wirds dann ab CP2 bei km 21. Dort wartet Sandy auf uns. Das ist keine Blonde Animateurin, sondern steht für „sandig“. Ich brauche wohl nicht zu erwähen wie sehr wir uns gefreut haben auf diese 12 km sandy = Dünen. CP2-CP3 läuft super! Dann Sandsturm! Dann wirds bei CP4 langsam dunkel. Jens und ich laufen alleine weiter. Navigieren bei totaler Dunkelheit durch die Wege und immer wieder Dünen. Bei CP5 lasse ich einen Arzt meine Füsse ansehen und mir 2 Schmerztabletten geben. Erreichen dann gegen 01:30 Ortszeit das Camp und sind überglücklich! Es kommen immer noch Läufer an. War heute in der „Klinik“ und hab mir den Fuss ansehen lassen. Hoffe es geht morgen. Ich kann mich echt kaum auf den Beinen halten vor lauter Schmerzen an den Füssen. Konditionell hab ich keinerlei Probleme, nichtmal Muskelkater! Haben gerade einen Sandsturm!
Ich meld mich wieder,
Andi“
Andreas hat die selektivste aller Etappen gemeistert und ist nach 16 Stunden 42 Minuten ins Ziel gekommen. Wir hoffen, einen Erfahrungsbericht via Mail von Andi selbst zu bekommen.
An der Spitze des Feldes liefern sich die Brüder AHANSAL ein Gefecht. Diesmal hatte Lahcen die Nase vorn, der die Distanz am Mittwoch in unglaublichen 6 Stunden, 13 Minuten und 56 Sekunden bewältigte. Das ist wirklich unglaublich!!!
Die 4. Etappe, die zugleich die längste Etappe darstellt, führt die Teilnehmer über 2 Tage durch die Wüste. Die Spitzenläufer bewältigen die unglaubliche Distanz von 76 km auf läuferfeindlichem Untergrund in einem Tag und haben somit den 2. Tag der Etappe zur Regeneration.
Deshalb gibt es jetzt einen Situationsbericht vom Mittwoch, 14.04.2004:
Bericht von Karlheinz Eckhart:
Die 3. Etappe durch Sanddünen haben die Teilnehmer noch nicht ganz verdaut, da steht schon die längste und schwierigste Distanz auf dem Programm. Noch ein kurzer Rückblick auf die 3. Etappe. 17 Teilnehmer mussten aussteigen, einige Teilnehmer passierten den 3. Checkpoint nicht ordnungsgemäß und müssen mit einem Zeitzuschlag von einer Stunde rechnen. 2 Teilnehmer erreichten das Ziel nicht in der geforderten Zeit wurden aber dennoch nicht disqualifiziert. Didier Benguigui läuft mit einem zusätzlichen Handicap, er ist nämlich blind und muss beim Laufen unterstützt werden. Ein Schweizer Teilnehmer leistete einem Teilnehmer Hilfe und schaffte deshalb das Ziel ebenfalls nicht in der vorgegebenen Zeit von 10 Stunden. Beide Teilnehmer wurden NICHT disqualifiziert, eine gute Entscheidung der Rennleitung.
Die 4. Etappe fordert nicht nur körperlich alles von den Teilnehmern ab, es ist wohl für die vielen Hobbysportler vor allem eine psychologische Hürde, die überwunden werden muss. Viele der Hobbyläufer werden die Nacht in einem Notbiwak verbracht haben, genaue Berichte liegen noch nicht vor.
Die Top 50 der Teilnehmerliste umfasst heuer erstmals auch 4 Frauen, die 3 Stunden später ihren Lauf begannen, als das große Teilnehmerfeld der Hobbyläufer. Die Hobbyläufer starteten um 09:00 Uhr, die Spitzenläufer um 12:00 Uhr mittags.
Nur wenige Minuten nach dem Start der Top-Läufer begegneten diese den ersten Hobbyläufern, die im Hinterfeld geblieben waren. Beim Start waren die Verhältnisse wieder ziemlich lauffeindlich, heiß und trocken, zu allem Übel kamen auch noch leichte Sandstürme auf, die den Sand in alle Richtungen beförderten. Vorbei an farbigen Leguanen, kamen die Läufer schließlich zu einer Solarwasserpumpe, die ein ehemaliger Läufer des MDS aufstellen ließ. Im Dorf ‚M’hamid‘ warteten begeisterte Kinder auf die Läufer. Diese Etappe ist auch geprägt durch die ausgeklügelte Logistik der Veranstalter. Einige Mitarbeiter müssen mehr als 48 Stunden durcharbeiten, bei keiner Etappe sind mehr Läufer gleichzeit länger über eine solch lange Strecke verteilt. Also nicht nur Strapazen für die Teilnehmer …
Heute wieder Bericht im EuroSport: Interessierte können den Ausgang der 4. Etappe im EuroSport mitverfolgen. Ich empfehle so gegen 22:45 Uhr den Fernseher einzuschalten.
Es können auch weiterhin Mails an Andreas gesandt werden: Unter http://www.darbaroud.com, die englische Version wählen und auf Write to competitors klicken. Andreas hat die Startnummer 314.
Streckenverlauf 4. Etappe:
Platzierung 4. Etappe am 14. und 15.04.2004:
PLACE |
N° |
NAME |
FIRST NAME |
S. |
NAT. |
TEAM |
TIME |
AVG. |
|
345 |
314 |
ECKHART |
Andreas |
H |
AUT |
16H24’42“ |
10H10’46“ |
4.63 |