BERICHT aus Hawaii
ALOHA Hawaii – Das Abenteuer „Marathon mitten im Pazifik“ hat begonnen. Nach über 12.500 km Flugreise bestreiten wir am 14. Dezember einen der größten Marathons der Welt – den Honolulu Marathon auf der Insel Oahu | Hawaii.
04.-07. Dezember | Viva Las Vegas
Auf unserem Weg nach Hawaii machen wir erst einen Zwischenstopp in der Spieler- und Glitzerstadt Las Vegas. Nachdem wir beide keine Spieler sind haben wir uns den Hotels und Attraktionen der Stadt, von denen es übrigens nahezu endlose gibt, gewidmet.
Gleich am ersten Abend waren wir auf dem Stratosphere Tower, dem mit 356 m höchsten freistehenden Bauwerk der USA westlich des Mississippi River. Das beseondere am Stratosphere Tower sind die auf dem Turm befindlichen Attraktionen. Daher wird der Stratosphere Tower auch als höchstgelegener Vergnügungspark der Welt bezeichnet. Wir versuchten uns am sogenannten „Big Shot“ – Hier ein Beispielritt.
Dabei kann man sich in bereits ca. 300 m Höhe den Turmmast hochkatapultieren lassen und kehrt dann im freien Fall von etwa 40 Metern wieder auf den Ausgangspunkt hoch über den Dächern von Las Vegas zurück. Bei „Big Shot“ wirken 4G auf den Fahrer und man ist an der Spitze für eine kurze Zeit schwerelos – DER ABSOLUTE WAHNSINN !
Nach dem Besuch der einzelnen unglaublichen Themenhotels in Las Vegas besuchten wir noch das Programm „KA“ des weltbekannten Cirque du Soleil im MGM Grand Hotel. Ebenfalls ein Spektakel der Superlative.
Ausblick vom Eifelturm des Hotels Paris in Las Vegas
Am letzen Tag flogen wir von Las Vegas über den Hoover Staudamm nach Arizona zum weltberühmten Grand Canyon. Die Highlights, abgesehen vom Grand Canyon selbst, waren definitiv der „Grand Canyon Skywalk„ sowie das Mittagessen direkt am Abrund des Grand Canyon. Beim Skywalk handelt es sich um eine Aussichtsplattform mit Glasboden 1.500 m über dem im Tal verlaufenden Colorado River.
Grand Canyon
Endgültig verzaubert wurden wir schließlich am Abend bei der Vorstellung des wohl größten Magiers der Gegenwart: David Copperfield.
Wir saßen zwar direkt an der Bühne und somit nur 2 m von den Illusionen entfernt konnten uns aber dennoch nicht erklären wie David Copperfiled einen Oldtimer sowie eine Harly Davidson auf der Bühne scheinbar aus dem Nichts erscheinen ließ. Schlußendlich durften wir nach der Vorstellung David Copperfield persönlich noch die Hand schütteln.
Nach all dem Zauber gehts nun aber endlich weiter nach Hawaii, genauer gesagt nach Honolulu.
07.-16. Dezember | Honolulu Marathon
Nach 6 Stunden Flug sind wir nun endlich in Honolulu / Hawaii angekommen und haben unser Hotel am weltberühmten Waikiki Beach bezogen. Waikiki zählt zu den großen Trouristenhochburgen und zählt 75.000 Gästebetten auf einer Fläche von weniger als 2 Quadratkilometern.
Blick über den Waikiki Beach / Honolulu / Hawaii
Erster Sonnenuntergang in Waikiki Beach / Honolulu / Hawaii
Ein beliebtes Ausflugsziel auf der Insel Oahu ist der amerikanische Stützpunkt der US-Marine und US-Luftwaffe und historische Kriegsschauplatz Pearl Harbor. Der Hafen befindet sich nur wenige Kilometer außerhalb von Honolulu. Bekannt geworden ist der Hafendurch den Angriff auf Pearl Harbor der japanischen Streitkräfte auf die US-Pazifikflotte während des Zweiten Weltkriegs am 07.12.1941. Auch bei diesem Konflikt zwischen Japan und den USA ging es, wie könnte es anders sein, um Bodenschätze im pazifischen Raum. Bei diesem Angriff wurde die USS Arizona, ein Kriegsschiff mit knapp 2.000 Mann Beasatzung durch eine 800 kg panzerbrechende Bombe in weniger als 9 Minuten versenkt. Dabei kamen 1177 Besatzungsmitglieder der USS Arizona ums Leben. Ihnen zu Ehren wurde 1962das USS Arizona Memorial errichtet. Das besondere an diesem Denkmal ist, daß es sich direkt über dem gesunktenen Schiff befindet und man mit einem Boot vom Besucherzentrum aus dorthin gebracht wird.
USS Arizona Memorial
In unmittelbarer Nähe des USS Arizona Memorial liegt seit 1998 das Museumsschiff „USS Missouri“ und das U-Boot „USS Bowfin“ zur Besichtigung. Auf dem Schlachtschiff USS Missouri wurde am 2. September 1945 in der Bucht von Tokio die bedingungslose Kapitulation Japans unterschrieben.
USS Missouri
Oahu’s bekanntester Wahrzeichen ist der östlich von Waikiki gelegene Vulkankrater „Diamond Head“ der bequem zu Fuß zu besteigen ist. Dieser Aussichtspunkt bietet einen perfekten Blick auf Waikiki, auch das Manhatten des Pazifiks genannt, und über Honolulu. Der Krater wird daher von den Amerikanern auch als militärische Einrichtung genutzt.
Blick vom Diamod Head auf Waikiki Beach
Auch hat sich Hawaii bereits von seiner „rauhen“ Seite gezeigt als ein Tropensturm am Donnerstag (11. Dezember) über die Insel zog. Hier ein kurzes Video – gedreht auf unserem Hotel-Balkon:
Am Samstag den 13.12.2008 – 15:00 Ortszeit Hawaii wurde auf allen Fernsehkanälen eine Hochwasserwarnung für die Inseln Kauai und Oahu, auf der wir uns befinden, herausgegeben. Vor allem Personen in niedrig gelegenen Lagen sollen sich vor dem drohenden Hochwasser durch einen Sturm von Süden her in Sicherheit bringen. Wir befinden uns im Hotel im 19. Stock und somit in Sicherheit. Erst zwei Tage zuvor sind bereits vor allem der nördliche Teil von Oahu und Kauai nach einem heftigen Sturm (auf der Nachbarinsel war es wahrscheinlich sogar ein Tornado) teilweise schwer überschwemmt worden. Tausende Haushalte waren stundenlang ohne Strom und Personen versanken bis zur Hüfte im Wasser. Für den morgigen Marathon werden Temperaturen um die 26 Grad Celsius sowie einer Luftfeuchtigkeit von 85 bis 90 Prozent erwartet. Nach dem heutigen Einlaufen haben wir bereits gemerkt: es wird verdammt schwül – und das heißt wir werden schwitzen, schwitzen und nochmals schwitzen!!
14. Dezember | Honolulu Marathon
Am Sonntag den 14.12.2008 fand der 36. Honolulu Marathon 2008 statt. Start war um 05:00 Ortszeit Honolulu (= 16:00 österreichische Zeit). Daher war für uns bereits um 02:30 Tagwache für die letzten Vorbereitungen und um anschließend mit originalen amerikanischen Schulbussen zum Startgelänge gebracht zu werden.
Kurz vor dem Start zum Marathon
Ein kleiner Teil des Teilnehmerfeldes
Pünktlich um 05:00 erfolgte im Zentrum von Honolulu mit einem gewaltigen Feuerwerk der Startschuß für die 29.000 Läuferinnen und Läufer aus 20 Nationen (davon ca. 60% Japaner) die sich auf die 42,195 km lange Marathonstrecke begaben.
Feuerwerk am Start
Gerade rechtzeitig nach dem Startschuß begann es, wie könnte es anders sein, zu regnen. Anfangs nur leicht, doch nach wenigen Minuten verwandelte sich der leichte Regen in einen starken Regenschauer der bis zum Halbmarathon bei KM 21 anhielt. Auf regennasser Straße ging es teilweise bergauf und bergab entlang der Küste Oahu’s bis zum Wendepunkt bei KM 26. Mittlerweile ging über Honolulu die Sonne auf und es schien plötzlich die Sonne bei steigenden Temperaturen. Alle 3-5 km befand sich eine Labestation mit isotonischen Gertränken sowie Wasser und nassen Schwämmen. Ab KM 36 ging es durch das „Beverly Hills“ von Honolulu mit unzähligen luxoriösen Strandvillen bis zum letzten kräftigen Anstieg bei KM 39.
Auf der Strecke
Dieser und das anschließende Bergablaufen erforderte den Läufern muskulär alles ab. Auch wir blieben davon nicht verschont und quälten uns mit Krämpfen auf diesem Teilstück. Getragen vom Jubel der zahlreichen und vorwiegend japanischen Zuschauern wurden wir den letzten langen Kilometer völlig ins Ziel „getragen“.
Ergebnis:
Gerhard: 03:38:05 – Platz 499 (männlich)
Andreas: 03:44:34 – Platz 638 (männlich)
Ziemlich erschöpft aber trotzdem glücklich
Nach diesem anstrengenden Tag machen wir jetzt mal so richtig Urlaub!
Mahalo (hawaiansich: Danke) noch an alle die uns die Daumen gedrückt haben und für die zahlreichen SMS!
16.-22. Dezember | Aloha Maui
Die letzten Tage unserer Reise verbringen wir auf der zweitgrößte Insel des Archipels Hawaii – Maui. Maui ist bekannt fürs (Wind-)Surfen und die traumhaften Strände. Aber Maui bietet viel mehr.
Der Highway 378 endet auf ca. 3.000 m Höhe – dem Haleakalā im gleichnamigen Nationalpark. Um dort den Sonnenaufgang erleben zu können mussten wir gegen 3 Uhr vom Hotel losfahren. Oben angekommen warteten wir bei einstelligen Plusgraden mit mehreren Dutzend anderen Besuchern auf dieses „Ereignis“. Die Farbenvielfalt wird verursacht durch die je nach Zusammensetzung rot, grün, blau oder gelb schimmernde Lava. Hier findet man unter anderem die seltene Nēnē und das sehr seltene Silberschwert in einer Unterart, die nur am Gipfel des Haleakalā-Kraters vorkommt.
Sonnenaufgang auf dem Heleakala (3.055 m)
Die Straße um East Maui, Road to Hāna, führt über 54 einspurige Brücken und mehr als 600 Kurven in das verschlafene und abgelegene Örtchen Hāna. Nach der Fahrt vorbei an Wasserfällen, schwarzen Sandstränden, Regenwald und Steilklippen kann man zurecht sagen – „Der Weg ist das Ziel“
Road to Hana
Um auch die umliegenden Inseln kennenzulernen statteten wir der kleinen Insel Lanai einen Besuch ab. Lange war Lānaʻi die größte Ananasplantage der Welt. Auch heute gibt es auf der ganzen Insel keine Ampel, nur wenige Geschäfte und eine Tankstelle, welche bereits um 15:00 Uhr geschlossen ist. Im Four Seasons Resort heiratete Bill Gates 1994 seine Melinda. Um umgestört zu sein mietete er sämtliche Hotelzimmer und Hubschrauber auf der Insel.
Da die Zeit langsam knapp wurde, überquerten wir die Nachbarinsel Molokai, auch als „The friendly isle“ bezeichnet, per Hubschrauber. Wir konnten dabei kurz die Einfachheit, stille Schönheit, unberührten Strände und die wilder Natur sehen. Dabei gab es auch einen tollen Ausblick auf die höchsten Meeresklippen der Welt (1.010 m) und den höchsten Wasserfall Hawaiis – die Kahiwa Falls (660 m).
Steilküste auf Molikai und die Kahiwa Falls
Nach langen Autofahrten oder einer Wahlbeobachtung gab es ein verdientes und kühles „Maui Bikini Blond“ in der Walfänger- und Plantagenstadt Lahaina (Gnadenlose Sonne“ in hawaiischer Sprache).
Maui Bikini Blond
Am letzten Tag öffneten wir noch auf unserem Hotelbalkon eine flasche Maui Ananas-Wein, der übrigens auch uns Europäern schmeckt, und genossen zudem noch den Sonnenuntergang.
Der letzte Sonnenuntergang
Auf unserem Rückflug wurden wir schneller mit dem Winter konfrontiert als uns lieb war. Bei einer Zwischenlandung im verschneiten Chicago mussten wir nochmals kurz zittern. Durch ein Schneechaos wurden mehrere hundert Flüge gestrichen. Gottseidank waren wir davon nicht betroffen, sodass wir pünktlich am 24.12. in Innbruck landeten.
MAHALO (Danke) für die zahlreichen Glückwünsche und bis auf ein baldiges Wiedersehen in der Heimat!
Andreas & Gerhard
Bilder aus Las Vegas und Hawaii